Aktuelles
Trilog zur neuen Gentechnik: Dänen machen Druck
Am 3. Dezember verhandeln Vertreter:innen von EU-Parlament, Mitgliedstaaten und EU-Kommission ein voraussichtlich letztes Mal in diesem Jahr im Trilog über die geplante Verordnung zur Regulierung von Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren (NGT). Die dänische Ratspräsidentschaft verbreitet kurz vor Ende ihrer Amtszeit zugleich Optimismus und Warnungen; die Proteste werden lauter. Die Bundesregierung ist eine Woche vor dem vierten Trilogtreffen weiter uneins, wird sich im Rat der EU-Mitgliedstaaten also wohl enthalten.
Südafrika: Gerichte stoppen Monsanto-Mais
Der mit klassischer Gentechnik hergestellte trockentolerante Mais MON87460 vom Agrarkonzern Bayer (Mutter von Monsanto) darf in Südafrika nicht mehr angebaut werden. Das hatte vor einem Jahr das Oberste Berufungsgericht des Landes entschieden und den Behörden vorgeworfen, bei der Zulassung des Maises das Vorsorgeprinzip missachtet zu haben. Dagegen wollte das Agrarministerium, unterstützt von Bayer, Verfassungsbeschwerde einlegen. Doch das südafrikanische Verfassungsgericht lehnte die Beschwerde Anfang November wegen mangelnder Erfolgsaussichten ab. Damit ist das Urteil von 2024 rechtskräftig.
Trilog zur neuen Gentechnik: Einigung bis Dezember?
UPDATE +++ Vertreter:innen von EU-Parlament, Mitgliedstaaten und EU-Kommission verhandeln seit Monaten über die verbleibenden Streitpunkte der geplanten Verordnung zur Regulierung von Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren (NGT). Am gestrigen Donnerstag trafen sie sich zur dritten Trilog-Sitzung. Wie aus Brüsseler Kreisen zu hören war, wurden dabei keine Streitthemen abgeräumt. Insider halten es dennoch für möglich, dass in Arbeitsgruppen bis Anfang Dezember eine Einigung über das Gesamtpaket gefunden wird.
Gentechnisch veränderte Mikroorganismen im Feldeinsatz
Zunächst existierten gentechnisch veränderte (gv) Bakterien, Algen, Pilze und Hefen nur in geschlossenen Systemen wie Fermentern und produzierten dort Vitamine, Zusatzstoffe oder Aromen. Doch inzwischen werden erste gv-Bakterien auch auf dem Acker eingesetzt, wo sich ihr Erbgut unkontrolliert verbreiten kann. Das stellt die Risikobewertung vor neue Herausforderungen.
Gentechnik als Mittel gegen Schweinepest?
Britische und deutsche Forschende haben Schweine im Labor gentechnisch so verändert, dass sie resistent gegen die klassische Schweinepest sind. Bis solche Tiere als Schnitzel in der Kühltruhe liegen, werden allerdings noch Jahre vergehen. Denn es sind einige Fragen offen, etwa ob die Tiere dadurch anfälliger für andere Krankheiten werden oder sonst Schaden nehmen. Gegen die derzeit die Schweinehaltung bedrohende Afrikanische Schweinepest wirkt die Resistenz übrigens nicht.