Aktuelles
Weltnaturschutzunion will Gentechnik in freier Wildbahn einsetzen
Künftig können gentechnisch veränderte Organismen mit dem Segen der Weltnaturschutzunion IUCN zu Naturschutzzwecken freigesetzt werden. Das haben die Mitglieder der Organisation auf dem Weltnaturschutzkongress in Abu Dhabi beschlossen. Gleichzeitig lehnten sie den Antrag auf ein Freisetzungsmoratorium mit knapper Mehrheit ab.
Großbritannien: Menschenversuch mit Vitamin D – Tomate
Das John Innes Centre im britischen Norwich will seine gentechnisch veränderte Vitamin D – Tomate an Freiwilligen testen. Der Versuch soll zeigen, ob der Verzehr der mit einer Vitamin D – Vorstufe angereicherten Tomaten tatsächlich die Konzentration des Vitamins im menschlichen Körper erhöht. Kritiker:innen bemängeln, dass die Sicherheit der Gentech-Tomate dabei nicht untersucht wird.
Kongress: Gentechnik für den Naturschutz?
Von 9. bis 15. Oktober wird in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Weltnaturschutzunion IUCN tagen. Dort sollen ihre Mitglieder entscheiden, ob gentechnisch veränderte Organismen künftig mit dem Segen der IUCN zu Naturschutzzwecken freigesetzt werden können. Zwei gegensätzliche Resolutionen dazu stehen zur Abstimmung.
Chile und Argentinien erlauben ersten Crispr-Weizen in Amerika
Das chilenische Startup Neocrop Technologies hat mit dem neuen gentechnischen Verfahren Crispr/Cas einen Weizen mit Ballaststoffen im Weißmehl entwickelt. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilte, haben die chilenische Genehmigungsbehörde SAG und die argentinische Genehmigungsbehörde Conabia entschieden, dass dieser Weizen in ihren Ländern nicht unter das Gentechnikrecht fällt und ohne Risikoprüfung angebaut und vermarktet werden darf. Damit wurde erstmals in Amerika ein Crispr-Weizen zugelassen. Neocrop will noch im Herbst mit ersten Feldversuchen beginnen.
Burkina Faso verbannt Gentechnik-Moskitos
Die Regierung des westafrikanischen Burkina Faso hat das von der Bill und Melinda Gates Stiftung getragene Projekt Target Malaria angewiesen, alle Aktivitäten im Land einzustellen. Das Projekt will Malaria bekämpfen, indem es gentechnisch veränderte Moskitos freisetzt, um die natürlichen Bestände zu dezimieren. Langfristig sollen dabei auch Gene Drives eingesetzt werden, damit die Gentechnik-Moskitos ihre Eigenschaften möglichst effizient vererben.