Aktuelle Beiträge des Informationsdienst Gentechnik
Neue Gentechnik: Koalition verhandelt weiter
Was der Koalitionsvertrag nicht regelt, muss im laufenden Regierungsbetrieb ausgehandelt werden. Wie eine Bundestagsdebatte am Mittwoch zeigte, gilt das etwa für die Frage, ob und wie Lebensmittel geprüft und gekennzeichnet werden sollten, die Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren (NGT) enthalten. Doch spätestens am Ende der Trilogverhandlungen in Brüssel wird sich die Bundesregierung im EU-Agrarministerrat positionieren müssen. Die Grünen fürchten, Bundeskanzler Friedrich Merz könnte die CDU-Linie dann via Richtlinienkompetenz durchsetzen.
USA erlauben die Vermarktung virusresistenter Schweine
Der britische Tierzuchtkonzern Genus darf in den USA Schweine vermarkten, die mit neuen gentechnischen Verfahren (NGT) gegen Viren resistent gemacht wurden. Das hat die US-Lebensmittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) Ende April beschlossen. Unklar ist, ob die Tiere die Atemwegserkrankung auch langfristig werden abwehren können. Denn das Virus ist sehr wandlungsfähig.
Die neue Bundesregierung und die Gentechnik
Im neuen Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD steht nichts zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft. Und mit Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) und Umweltminister Carsten Schneider (SPD) sind künftig zwei Politiker für die Agro-Gentechnik zuständig, die bisher nichts damit zu tun hatten. Ökoverbände fordern, die neue Bundesregierung solle sich beim laufenden Gesetzgebungsverfahren in Brüssel dafür einsetzen, Produkte aus neuer Gentechnik (NGT) zu kennzeichnen und die Ökolandwirtschaft vor Verunreinigungen zu schützen.
Bayer-Vorstand: Noch ein Jahr auf Bewährung
Der Umsatz der Bayer AG ging 2024 zurück, der Konzern machte 2,5 Milliarden Euro Verlust, die Zahl der unerledigten Glyphosatklagen in den USA steigt wieder. Der Aktienkurs hat sich seit dem Amtsantritt von Bill Anderson als Vorstand vor zwei Jahren halbiert. Wichtige Investoren kritisierten dessen Arbeit auf der Hauptversammlung des Konzerns massiv und machten deutlich, dass Anderson in diesem Jahr endlich liefern muss.
Leiser Abschied vom Gentech-Weizen HB4
Das argentinische Unternehmen Bioceres hat mitgeteilt, dass es die Züchtung und Saatgutproduktion seines gentechnisch veränderten Weizens HB4 an Partnerfirmen abgibt und sich auf die Entwicklung neuer gentechnischer Veränderungen konzentrieren will. Mehrere lateinamerikanische Umwelt- und Kleinbauernorganisationen forderten Bioceres auf, das Scheitern der HB4-Technologie einzugestehen und sie endgültig vom Markt zu nehmen.