Verbraucher

Gentechnik auf Ihrem Teller?!

Bei Tierprodukten wie Fleisch, Eiern, Milch und Käse muss innerhalb der EU noch nicht angegeben werden, mit welchem Futter die Tiere gefüttert wurden, trotz der Bedenken bezüglich der negativen Auswirkungen beim Anbau von Gentechnisch verändertem-Soja und -Mais. Eine Umfrage des forsa-Instituts (2016) zeigt, dass VerbraucherInnen und ProduzentInnen mehr Transparenz fordern.  Forsaumfrage von 2016

In Europa sind die Zahlen deutlich – 90% der Befragten haben laut der Marktforschungsfirma HealthFocus International (2015) gesundheitliche Bedenken. 70 Prozent der VerbraucherInnen (in Österreich an die 90%) wollen nicht dass das Essen auf ihrem Teller gentechnisch verändert wurde. Mit gutem Grund. Sie bietet den KonsumentInnen keinerlei Nutzen, aber jede Menge Risiko. Denn es gibt bisher keine Langzeituntersuchungen, die die Unbedenklichkeit der Agro-Gentechnik für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bestätigen könnten.

Risiko für die Gesundheit

Das Zulassungsverfahren gentechnisch veränderter Lebensmittel bevor sie auf den Markt und auf unsere Teller kommen ist unzureichend. Meistens sind es die Hersteller selbst die die Sicherheit ihrer Produkte testen. Die durchgeführten Untersuchungen zur Lebensmittelsicherheit reichen nicht aus, um z.B. chronisch toxische oder allergische Wirkungen von Gentech-Lebensmitteln ganz auszuschließen.

Zwei Gesundheitsrisiken werden vor allem diskutiert: das Entstehen neuer Allergien und weiterer Antibiotikaresistenzen. Die neu eingebrachte Erbinformation produziert Proteine, die potentielle Allergieauslöser sind. Eingebaute Antibiotikaresistenzgene können sich auf Bakterien im menschlichen Darm übertragen, wodurch Antibiotika unwirksam werden.

Es gibt wenige Untersuchungen über den Verzehr gentechnisch veränderter Pflanzen auf die menschliche Gesundheit. Eine unabhängige Studie des französischen Molekularbiologen Gilles-Eric Séralini zur Toxizität von Roundup und gentechnisch verändertem Mais der dagegen resistent ist zeigt die Auswirkung auf Tiere. http://www.keine-gentechnik.de/nachricht/26327/

Gentechnische Veränderung können also zu unerwarteten Veränderungen im Stoffwechsel der Pflanzen führen, die Sicherheit und Qualität der daraus hergestellten Lebensmittel beeinträchtigen.

Risiko für die Umwelt

Die behaupteten wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der grünen Gentechnik konnten bisher nicht belegt werden. Im Gegenteil. Es mehren sich die Berichte von geringeren Erträgen, empfindlicheren Pflanzen und erhöhtem Pestizideinsatz. Außerdem ist die Gefahr von Auskreuzung und Durchwuchs gegeben. Die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht abschätzbar. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass durch die grüne Gentechnik mit zunehmenden Resistenzen, Superunkräutern und Artenrückgang zu rechnen ist.

Risiko für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel

Die Wahlfreiheit der Verbraucher ist schon bei einem geringen Ausmaß des GVO-Anbaus gefährdet, weil Pollenflug, Verunreinigungen im Saatgut und andere Übertragungswege einen gentechnikfreien Anbau gleichartiger Pflanzen erheblich erschweren oder unmöglich machen. Dies gefährdet insbesondere die Bio-Landwirtschaft, die komplett gentechnikfrei ist und es auch bleiben will.

Gentechnikfreie Regionen

Sind gentechnisch veränderte Pflanzen einmal ausgebracht, lassen sie sich nicht mehr zurückholen. Siehe GVO Rapps in Kanada. Deshalb ist die Schaffung gentechnikfreier Regionen wichtig. Helfen Sie mit, dass der Bodenseeraum eine gentechnikfreie Region bleibt!