Futtermittel

Gentechnikfreie Futtermittel – ja bitte!

Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden, müssen gekennzeichnet sein. Leider nicht gekennzeichnet sind tierische Produkte, die von Tieren gewonnen werden, welche gentechnisch veränderte Futtermittel zu sich genommen haben.

Mais und Soja

In den meisten Futtermittelmischungen, meist als Kraftfutter bezeichnet, kommen Mais und Soja vor. Es sind dies wichtige Energie- und Eiweißlieferanten. Ein hoher Prozentsatz der weltweiten Produktion von Soja und Mais ist bereits gentechnisch verändert. Daher ist die Beschaffung von gentechnikfreien Rohstoffen für die Futtermittelmischungen mit hohem Kontrollaufwand verbunden.

Dabei wird die gesamte Herstellungskette vom Saatgut über Anbau, Transport und Verarbeitung überprüft. Je höher allerdings die Nachfrage nach gentechnikfreiem Rohstoffen desto geringer fallen die Kontrollkosten aus. Denn solange gentechnikfreie Ware für den europäischen Markt nachgefragt wird, ist die großflächige Produktion gesichert.

Außerdem ermöglicht die geschlossene Nachfrage den Aufbau einer kostengünstigen Logistik für die Beschaffung von kontrolliert gentechnikfreien Rohstoffen. Richtungweisend waren hier die Leistungen von ZG Raiffeisen Karlsruhe, der mit 2300 Landwirten europaweit größten Kooperationsgemeinschaft für gentechnikfreien Maisanbau: „ Seit 2005 sind wir in der Lage Futtermittel aus gentechnikfrei zertifizierten Rohstoffen (Soja, Raps und Mais) zu liefern,“ versichert DI Bernhard Stoll vom Futtermittelwerk Kehl. Damit wurde auch der Grundstein auch für andere Regionen gelegt.

Möglich wird diese Versorgung mit Futtermitteln aus gentechnikfreien Rohstoffen durch eine bewusste Kooperation mit Brasilianischen Partner Regionen. So schließt sich der Kreis: Wenn in der Bodenseeregion der Anbau von gentechnisch manipuliertem Saatgut verboten ist, ist dies ein erster Schritt. Wirklich konsequent wird diese Haltung, wenn im ganzen Gebiet auch die verwendeten Rohstoffe für die Futtermittel gentechnikfrei sind. Auf diese Weise wird nämlich auch den Anbau von gentechnikfreien Pflanzen in den Herkunftsregionen und die dafür notwendigen Absatzmärkte gesichert.

Heimische Futtermittel

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach heimischen Futtermitteln, die den Soja ersetzen können. Da bieten sich Körnerleguminosen wie Ackerbohne, Erbsen und Lupinien an, auch Raps kommt zum Einsatz. Für den Einsatz dieser heimischen Futtermittel spricht neben ihrer sehr guten Eignung in der Fütterung außerdem, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt und der Verzicht auf importierte Futtermittel wie Soja die Unabhängigkeit der regionalen Landwirtschaft erhöht. Landwirtschaftliche Forschung in dieser Richtung wird dringend benötigt.

Kühe beim fressen
Logo Donau Soja

Donau Soja

Produkte die mit dem Label „Donau Soja“ ausgezeichnet werden, bestehen aus Donau Soja oder beinhalten Donau Soja. Zwei der wichtigsten Merkmale sind die Herkunft aus dem europäischem Donauraum und Gentechnikfreiheit. Donau Soja unterliegt dem Donau Soja Standard.

Um die Label „Donau Soja“ oder „Gefüttert mit Donau Soja“ verwenden zu können ist man an zwei Kriterien gebunden: * Quelle: http://www.donausoja.org/Seiten/Das-Label.aspx

  • Bei einem Produkt, das aus Soja besteht, Soja enthält oder unter Verwendung von Soja als Futtermittel hergestellt wurde, muss jeweils die gesamte Soja-Menge Donau Soja sein.
  • Bei tierischen Produkten muss die Soja-Ration im Futtermittel folgenden Mindestanteil (Tierart Mindestanteil Soja-Ration in %) haben:
    Mastschweine 10 %
    Mastgeflügel 10 %
    Legehennen 10 %
    Mastrinder 250 g/Tier/Tag
    Milchkühe 100 g/Tier/Tag